science fiction

Buchvorstellung | Die Tribute von Panem – Flammender Zorn

Der dritte Teil der dystopischen Trilogie von Suzanne Collins, mit dem sie einmal mehr deren Vielschichtigkeit unter Beweis stellt.

 

Ab hier bitte nur weiterlesen, wenn erster und zweiter Teil der „Panem“-Reihe bereits bekannt sind, da möglicherweise inhaltliche Aspekte der Vorgängerbände vorweggenommen würden.

 

Was passiert?

Die Distrikte befinden sich im Krieg mit dem Kapitol und Katniss wird als „Spotttölpel“ von den Rebellen für Werbezwecke genutzt. Immer mehr kommen ihr Zweifel, inwiefern sie für die Rebellen einfach nur ein Spielball ist, wie sie es schon fürs Kapitol war. Es geschehen Dinge, die sie zunehmend an der menschlichen Natur zweifeln lassen.

 

Umsetzung

Ab diesem Teil ist die „Panem“-Trilogie für mich nicht mehr nur überspitzte Darstellung der Realität wie bei dystopischer Science Fiction üblich, sondern zum Großteil reine Darstellung der Realität. Betrachtet man die vielen Konflikte und Kriege in unserer Welt, erhält das Geschriebene eine ganz andere Dimension. Schon die anderen Bände sind mir nahe gegangen und ich habe den gesellschaftskritischen Realitätsbezug gesehen, doch das, was hier geschildert wird, ist – mehr noch als das in den anderen Bänden beschriebene – schon Realität geworden. Über diese inhaltliche Ebene hinaus ist es noch dazu gekonnt geschrieben, so eindringlich und packend wie selten. Es hat mich emotional aufgerüttelt, aufgewühlt, beklommen schaudern lassen und getroffen. Gerade auf emotionaler Ebene fordert es heraus und nimmt mit. Collins schont weder Leser noch Figuren, sondern stellt die Grausamkeit des Krieges und der Menschen ungeschönt dar. Es gelingt ihr vor allem zu überzeugen mit der differenzierten, facettenreichen Darstellung beider Kriegsparteien und ihrem damit einhergehenden Statement der Sinnlosigkeit von Krieg.

 

Fazit

Suzanne Collins greift im letzten Teil andere Aspekte auf und dringt tiefer in die Materie. Ein Roman, der gerade durch seinen Realitätsbezug wirklich aufzurütteln vermag, und über das Nachdenken über moralische Fragestellungen anregt. Komplex und vielschichtig, dennoch einfach zu verstehen und spannend zu lesen, weist die Autorin auf Missstände unserer eigenen Gesellschaft hin und zeigt, wie politische Systeme funktionieren. Die Protagonisten sind menschlich, ihre inneren Entwicklungen erscheinen logisch. „Die Tribute von Panem – Flammender Zorn“  stellt den würdigen Abschluss einer insgesamt mehr als überzeugenden Trilogie dar. (ld)

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„Die Tribute von Panem – Flammender Zorn“ von Suzanne Collins, aus dem Amerikanischen übersetzt von Sylke Hachmeister und Peter Klöss (Oetinger Verlag 2011, 432 Seiten)

 >> Hier gelangst Du zu meiner Vorstellung des ersten Teils und

>> Hier zu der des zweiten.

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